Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
Prof. Dr. Carl Heinz Daube (links) und Prof. Dr. Marco Becker

Die NBS Northern Business School startet im Sommersemester 2023 mit einem neuen Masterprogramm in Controlling & Finance (M.Sc.). Die beiden Studiengangleiter, Prof. Dr. Carl Heinz Daube und Prof. Dr. Marco Becker, erklären in unserem Interview, warum die Kombination von Controlling und Finance so sinnvoll und wertvoll ist, wie praxisnah der Studiengang entwickelt wurde und warum dieser Studiengang gerade in und für Krisenzeiten die beste Investition überhaupt ist.
 

Controlling und Finance gelten als Key Units in Unternehmen. Können Sie näher erläutern, warum das so ist?

Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

In einem Unternehmen werden laufend finanzielle Mittel in verschiedenster Form benötigt. Das gilt nicht nur für etablierte Unternehmen, sondern für den gesamten Company Life Cycle, also angefangen bei der Idee für ein Business über die Gründungsphase bis hin zu einer Internationalisierungs- oder Spezialisierungsstrategie.

Anders gesagt: Finance ist ein echter Dauerbrenner und ein Schlüsselthema, das für den Erfolg eines Unternehmens von ganz ausschlaggebender Bedeutung ist.

Gleiches gilt für das Thema Controlling: Unternehmensprozesse müssen laufend überwacht und gesteuert werden, nichts sollte einem Bauchgefühl oder gar dem Zufall überlassen werden.


Prof. Dr. Marco Becker:

Genauso ist es. Geht man von der gängigen, modernen Definition aus, bedeutet Controlling das Steuern, Regeln und Beherrschen sowohl der Aufbau- als auch der Ablauforganisation.

Kombiniert mit dem Themengebiet der Unternehmensfinanzierung, also Finance, sind alle Parameter und potenziellen Hebel vereint, die für die erfolgreiche Umsetzung des Geschäftsmodells notwendig sind.

Eben das ist der Grund, warum wir in unserem Master diese beiden Bereiche systematisch miteinander verknüpfen. Absolventinnen und Absolventen bekommen mit diesem Master ein Tool- und Kompetenzen-Set vermittelt, mit dem sie diese Parameter und Hebel souverän steuern und bedienen können.


Sind in allen Unternehmen Positionen für diese Bereiche eingerichtet?

Prof. Dr. Marco Becker:

Die Bereiche Controlling und Finance sind so wichtig, dass sie in allen Unternehmen eine entscheidende Bedeutung haben.

In Kleinstunternehmen werden die mit diesen Themenfeldern verbundenen Aufgaben in der Regel von der Unternehmensleitung und/oder dem Inhaber ausgeführt.

Spätestens ab kleinen bzw. mittelgroßen Unternehmen werden die Aufgaben und Herausforderungen in diesen Bereichen aber so komplex, dass es einzelne spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis hin zu ganzen Teams geben sollte, die diese Aufgaben kompetent ausführen können.

Die Kunst ist es, im Life Cycle des Unternehmens den richtigen Zeitpunkt zu finden, diese Bereiche von Spezialisten und spezialisierten Teams bearbeiten zu lassen. Dafür ist die Abgabe von Verantwortung notwendig und die Unternehmensleitungen müssen natürlich die richtigen Leute dafür suchen und finden. Unser Master bildet genau diese Spezialisten aus.

Hinzu kommt, dass gerade in diesen Übergangsphasen manchmal vermeintlich passende Mitarbeiter "nebenbei" mit diesen Aufgaben betraut werden. Controlling & Finance sind aber keine Projekte, sondern zwingend notwendige Daueraufgaben. Findet hier keine kompetente Transformation von Wissen und Verantwortung statt, kann das fatale Folgen haben. Man operiert in diesen Übergangsphasen am offenen Herzen, da kann schnell etwas schiefgehen.


Warum haben Sie sich für die Kombination von Controlling & Finance entschieden? Warum ist diese Kombination sinnvoll und wie werden die beiden Bereiche verzahnt und verkoppelt?

Prof. Dr. Marco Becker:

Wie schon erwähnt, haben beide Bereiche – vor allem in der Kombination – Kern- und Schlüsselfunktionen in allen Unternehmen.

Wir haben das auf die Studieninhalte übertragen, indem wir drei inhaltliche Säulen errichtet haben: Wir haben Controlling-Themen, wir haben Finance-Themen und – das ist eine große Besonderheit – wir haben die Schnittmengen-Themen.


Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

Insbesondere mit den Schnittmengen-Themen entsteht bei den Studierenden ein Spezialwissen, das für jedes einzelne Unternehmen höchst individuell und gerade deshalb von unschätzbarem Wert ist.

Wir haben hier handfestes Maschinenraumwissen und unsere Absolventinnen und Absolventen sind diejenigen, die aufgrund dieses Detailwissens besser und feiner steuern und optimieren können als irgendjemand anderes.

Mit der Kombination der Disziplinen Controlling und Finance haben wir einen modernen Masterstudiengang geschaffen, der Studierende zukunftsgerichtet qualifiziert und gerade in den Schnittmengen völlig neue, integrierte Perspektiven hervorbringt.


Können Sie einmal praktisch schildern, in welchen Szenarien notwendige vertiefte Kompetenzen in Controlling & Finance deutlich werden?

Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

Die im Allgemeinen weniger bekannte Position des Treasurers in einem Unternehmen ist praktisch die Personifikation der Kombination von Controlling & Finance. Hier geht es darum, die Liquidität für das Unternehmen zu steuern. Kurzfristig geht es um die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, langfristig geht um eine gesunde Struktur der Bilanz.

Das funktioniert gleichwohl nicht ohne die Steuerungsimpulse aus dem Controlling, also die Frage: Wo soll die Reise des Unternehmens hingehen? Und das geht auch nicht ohne die „Kontrolle“, ob die Maßnahmen den gewünschten Erfolg gebracht und ihre gewünschte Wirkung entfaltet haben.


Prof. Dr. Marco Becker:

Besondere Bedeutung bekommen diese Positionen in der Bewältigung von Krisensituationen in Unternehmen. So hat sich beispielsweise gezeigt: Während der Corona-Pandemie mit ihren Kollateralschäden oder auch hinsichtlich der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs waren und sind Spezialisten in Controlling & Finance zum einen diejenigen, die krisenhafte Auswirkungen als erstes erkennen können – auch wenn sich im Unternehmen noch nichts bemerkbar manifestiert. Zum anderen sind sie diejenigen, die aufgrund der frühen Erkenntnislage schon früh abfedernde Maßnahmen entwickeln können.

Wenn ein Unternehmen gut durch die Krise kommt, dann ist das in der Regel zu einem großen Teil auch der guten und kompetenten Arbeit der Controlling & Finance-Teams zu verdanken.


Controlling & Finance sind zahlen- und datengesteuert. Welche Grundkompetenzen und Interessen sollten Studieninteressenten mitbringen? Welche Bachelorstudiengänge sind eine gute Voraussetzung für den Master?

Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

Eine Affinität zu Zahlen, Daten und komplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen ist natürlich die Grundvoraussetzung, um in diesen Bereichen erfolgreich studieren und arbeiten zu können. Fehlt das, wäre das so, als würde man sich zum Ziel setzen, Leistungsschwimmer zu werden, aber Angst vor Wasser hat.


Prof. Dr. Marco Becker:

Wir haben den Masterstudiengang Controlling & Finance dennoch bewusst so konzipiert, dass er für möglichst viele Absolventen von Bachelorstudiengängen belegt werden kann.

Bachelorstudiengänge wie Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften/Ökonomie, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftsinformatik und verwandte Studiengänge bieten sicherlich einen sehr guten Einstieg in unseren Master.

Darüber hinaus haben aber auch Studieninteressierte, die einen ersten akademischen Abschluss in Mathematik, Physik oder auch einer Ingenieurwissenschaft erreicht haben, beste Voraussetzungen.

Ein grundständiges Bachelorstudium der Betriebs- oder Wirtschaftswissenschaften ist von Vorteil, aber kein Muss.


Können Sie näher erläutern, wie Sie den Studiengang entwickelt haben? Wurden die Studieninhalte in irgendeiner Weise getestet?

Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

Natürlich spielten bei der Konzeption zunächst einmal unsere eigenen Expertisen und langjährigen Berufserfahrungen aus diversen Senior-Management- und Executive-Positionen eine Rolle.

Wir haben uns dann gefragt, welche Skills für derartige Positionen notwendig sind. Das haben wir nicht nur mit Blick auf die Gegenwart gemacht, sondern auch ganz klar zukünftige Entwicklungen antizipiert.

Dann haben wir geschaut, was wir in unserem Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft dazu bereits an Kompetenzfeldern anbieten und wie stark diese nachgefragt werden.

Parallel haben wir den Markt analysiert, was und wo es schon etwas gibt und wie die Inhalte und Schwerpunktsetzungen en détail aussehen. Denn natürlich wollten wir keinen Klon eines schon vorhandenen Studiengangs nachbauen, sondern ein explizit sinnvoll-eigenständiges Angebot entwickeln.

Am Ende haben wir aus den einzelnen Bausteinen ein Konzept entwickelt.


Prof. Dr. Marco Becker:

Dieses Konzept haben wir dann mit unseren Hochschulpartnern und anderen Vertretern aus der Wirtschaft diskutiert, um zu schauen, ob wir auch wirklich den aktuellen Bedarf bestmöglich getroffen haben.

Am Ende ist aus all diesen Mosaiksteinen der Master in Controlling & Finance geworden, der übrigens ohne jegliche Auflagen vom Wissenschaftsrat akkreditiert wurde. Ein toller Erfolg, der uns zusätzlich zeigt, dass wir richtig liegen und auf den wir sehr stolz sind!


Welche Karrierewege stehen Absolventen des Masters in Controlling & Finance offen?

Prof. Dr. Carl Heinz Daube:

"The sky is your limit": Klassisch wären Management- und Senior-Management-Positionen in diesen Bereichen bis hin zum Chief Financial Officer (CFO). Absolventinnen und Absolventen finden aber auch hervorragende Perspektiven in der Unternehmensberatung, in der Steuerberatung und in der Wirtschaftsprüfung.


Prof. Dr. Marco Becker:

Wie schon erwähnt: Die Bereiche Controlling und Finance gelten zudem als krisenfeste Arbeitsplätze, da sie eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung von Krisen einnehmen. Man kann daher auch sagen: Ohne das Wissen von Controlling & Finance-Experten wäre ein Unternehmen gerade unter Krisenbedingungen im Blindflug. Unser Master in Controlling & Finance ist damit also gerade auch in Krisenzeiten die beste Investition gegen Arbeitslosigkeit.

Die NBS Northern Business School – University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte Hochschule, die Vollzeit-Studiengänge sowie berufs- und ausbildungs-begleitende Studiengänge in Hamburg anbietet. Zum derzeitigen Studienangebot gehören die Studiengänge Betriebswirtschaft (B.A.), Sicherheitsmanagement (B.A.), Soziale Arbeit (B.A.), Real Estate Management (M.Sc.) und Controlling & Finance (M.Sc.).

Ihre Ansprechpartnerin für die Pressearbeit an der Northern Business School ist Kathrin Markus, B.A. (markus[at]nbs.de). Sie finden den Pressedienst der NBS mit allen Fachthemen, die unsere Wissenschaftler abdecken, unter www.nbs.de/die-nbs/presse/pressedienst.


Zum Master in Controlling & Finance...